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17.01.2022

Cubase

Allgemein

Cubase ist das Programm, welches vorzugsweise von Filmkomponisten benutzt wird. Cubase gab es schon auf dem Atari als reines Midi Programm mit für damalige Verhältnisse enormen Möglichkeiten im Midi Editing. Der Atari , der selber von Haus aus eine Midi-Schnittstelle mitbrachte, wurde dann über Timecode mit einer Bandmaschine synchronisiert , die für das Audio sorgte. Steinberg ,der Hersteller von Cubase, hat ebenfalls das VST format etabliert. Heutzutage ist Cubase eine voll entwickelte DAW mit allem was dazugehört.

Onboard-Sounds:

Bei der Installation sind jede Menge Onboard Sounds dabei. Die Sounds decken dabei , ähnlich wie bei Logic Audio eine ganze Menge Genres ab. Verantwortlich für das Abspielen dieser Sounds ist der Halion-Player/Sampler. Für das Halion Format gibt es vielleicht nicht ganz so viele Sounds wie für das Kontakt Format, aber es sind doch eine stattliche Anzahl von Libraries auch im Halion-Format verfügbar.

Elastic Audio

Gibt es miteingebaut und klingt auch gut. Das Handling finde ich allerdings persönlich etwas fummelig.

Workflow

Ein wesentlicher Unterschied zu anderen DAW war schon immer das kontext-abhängige Rechtsklick Menue , mit dem man intuitiv die Tools wählen kann. Das erspart Herumgesuche in Menues und geht schnell von der Hand.

Effekte

An Effekten gibt es die üblichen Verdächtigen. Delay, Reverb, Eq, Compressor.

Cubase VST Expression Maps

Steinberg hat das Format der VST Expression Maps eingeführt welches für Sounds mit verschiedenen musikalischen Spielarten ein praktisches Arbeiten ermöglicht. Dies bezieht sich besonders auf Orchesterinstrumente. Ein Samplerprogramm für Strings enthält normalerweise die verschiedene Artikulationen(Spielweisen):
- legato (gebundende Noten)
- staccato (kurze, einzeln angespielte Noten)
- pizzicato (gezupfte Noten) und noch einige mehr. Diese Spielarten werden in den modernen Libraries als einzelne Sample Gruppen hinterlegt. Lange wurde das Umschalten zwischen diesen Artikulationen über sogenannte Keyswitches gelöst. Ein Keyswitch ist eine sehr tiefe Note die kurz vor der Streicherphrase angeschlagen wird um auf die entsprechende Artikulation umzuschalten. Das hat natürlich den Nachteil, dass sich im Notenbild plötzlich ein ganz tiefe Note findet. Auch fehlt im Noteneditor der Hinweis auf die Artikulation. Normalerweise steht über den Noten an der Stelle wo Pizzicato gespielt werden soll einfach pizz. Dann weiss der Spieler das er pizzicato spielen muss.
Beim Verwenden der VST Expression map kann man jetzt pizz. einfach über die Noten im Noteneditor schreiben und der Halion Sampler setzt diese Spielanweisung um und wählt die entsprechende Artikulation aus. Man muss fairerweise feststellen das dieses System auch Schwächen hat. Wenn ich z.B. in einer Linie die letzten 2 Noten als Staccato kennzeichne , wird schnell auffallen, dass die beiden Staccato Noten viel lauter sind als die legato Noten. Die beiden Staccato Noten müssen jetzt über die Velocity leiser gemacht werden. Das ist umständlich. In Reaper, unter Verwendung des PlugIns Rearticulate ist das geschickter gelöst. Man kann jeder Artikulation noch einen Volume Wert mitgeben um solche Unterschiede von vorne herein auszugleichen.

Cubase Sound

Der Sound von Cubase ist neutral, ein anderes Wort fällt mir dazu nicht ein. Aber das ist natürlich eine komplett individuelle Einschätzung. Es gibt soweit ich weiss keine BatchRender Möglichkeiten für verschiedene Regions.

Fazit

Cubase bietet für jede Art von Produzent etwas an. Seine Innovation oder sein besonderes Merkmal sehe ich in der Verwendung von Expression Maps die, ohne grosse Installation vom hauseigenen Sampler Halion unterstützt wird. Wer Orchestermockups mit gleichzeitiger Notenausgabe für echtes Orchester macht der ist mit Cubase bestens bedient.

Weitere Infos zu Cubase
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